Die Politik droht in einer Weise in das Gesundheitssystem einzugreifen, welche die Versorgung von Patientinnen und Patienten gefährdet. Vor allem ältere, chronisch- und mehrfacherkrankte Patienten würden darunter leiden. Auch Ärztinnen und Ärzte würden zu den Verlierern dieser Reformen zählen. Kostenziele, unter welchem Namen sie auch immer daherkommen, untergraben das Vertrauen zwischen Arzt und Patient. Das ist gefährlich. Eine Patientin kann sich so nicht mehr sicher sein, ob ihre Ärztin eine bestimmte Therapie ablehnt, weil sie die Therapie als nicht geeignet betrachtet, oder weil die Ärztin zum Sparen gezwungen ist.
In dieser alarmierenden Situation haben kantonale Ärztegesellschaften beschlossen, eine politische Kampagne zu lancieren. Ärztinnen und Ärzte wehren sich mit aller Kraft gegen Massnah-men, welche die Gesundheitsversorgung ihrer Patienten verschlechtern. Das Vertrauensver-hältnis zwischen Ärztin, Arzt und Patient ist zentral in der Medizin. Es muss geschützt werden.
Die Kampagne unterstreicht auch: Ärztinnen und Ärzte setzen sich für ein Gesundheitswesen ein, das den Patienten dient. Ärztinnen und Ärzte setzen sich für eine kosteneffektive Medizin ein. Die Reformen müssen den Patientinnen und Patienten dienen. Deshalb macht die Kampag-ne Ärztinnen, Ärzte und ihre Patienten zu Verbündeten. In fiktiven Dialogen sprechen sie aus, was sie vom Gesundheitswesen erwarten.
Kampagne startete Ende August 2022
Auf die Herbstsession des eidgenössischen Parlaments hin wurden in zahlreichen Schweizer Me-dien mehrere Inserate geschaltet. Konzipiert wurde diese Kampagne zusammen mit dem erfah-renen Politwerber Hermann Strittmatter, GGK. Er begleitet seit vielen Jahren nationale Ab-stimmungskampagnen. Vor drei Jahren hat er zusammen mit Aerztegesellschaft des Kantons Bern hat er die Kampagne entwickelt und umgesetzt. Angesichts der weitgreifenden Reformvorhaben wurde sie jüngst aktualisiert.
Von Chur bis Lausanne
Zahlreiche kantonale Ärztegesellschaften sowie der VEDAG und der SMSR, die ärztlichen Dachverbände aus der Deutschschweiz und der Romandie, haben die Kampagne übernommen. Die FMH leistet Unterstützung. Von Basel bis Frauenfeld, von St. Gallen bis Chur, von Zürich über Aarau bis Luzern erscheinen in lokalen und regionalen Print- und Onlinemedien adaptierte Ver-sionen der Dialogsujets. In der Romandie liegt das Kampagnenmaterial in Arztpraxen zum Mitnehmen auf. In einer späteren Etappe erfolgt der Einsatz von Social Media. Die Kampagne ist nur ein erster Schritt auf einem langen Weg hin zu einem Gesundheitswesen mit Augenmass. Vor allem geht es darum, dass Ärztinnen und Ärzte nach medizinischen Kriterien entscheiden können, welche Therapie für einen Patienten richtig ist.
VLSS unterstützt die Kampagne
In den kommenden Monaten wird der VLSS die Kampagne im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen und sich dafür einsetzen, dass die Anliegen der Ärztinnen und Ärzte und ihrer Patienten auch bei den politischen Entscheidungsträgern auf nationaler Ebene Gehör finden.
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Website der Kampagne